Meine werten Leserinnen und Leser, haltet eure Leuchtstäbchen fest, denn wir begeben uns auf eine Reise ins unbekannte Territorium der musikalischen Ekstase und modischen Selbstüberschätzung – Scooter auf dem M’era Luna Festival. Stellt euch vor: eine Band, die ihre elektronischen Beats wie mächtige Donnerschläge in die Herzen derer hämmert, die den Mut besitzen, ihre sinistre Show im Rüsschenhemd zu betreten.
Wenn Scooter auf der Bühne erscheinen, geschieht Magie. Die Art von Magie, die dich in eine Welt entführt, in der Neonfarben und Basslines den Takt der Realität vorgeben. Es ist fast so, als würde sich ein interdimensionales Portal öffnen, das dich in eine Zeitmaschine lockt, die direkt in die wildesten Träume der 90er Jahre führt. Denk an Raver-Outfits, die so laut sind, dass sie die Raum-Zeit-Kontinuität zu zerreißen drohen. Und diese Hits! Hits, die deine Großeltern in Scham erstarren lassen würden – wenn sie denn in der Lage wären, sich vor lauter Beats überhaupt zu bewegen.
Doch genug der Exposition, lassen wir uns auf das Abenteuer ein! H.P. Baxxter, der unbestrittene Guru der lyrischen Genialität, betritt die Bühne wie ein Messias der elektronischen Exzentrizität. Sein Blick durchdringt die Seele der Menge, als ob er die tiefsten Geheimnisse des Universums kennen würde. Oder vielleicht hat er einfach nur vergessen, seine Sonnenbrille abzunehmen – wir werden es nie erfahren.
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Posend wie ein intergalaktischer Krieger, der aus den Tiefen des Universums zurückgekehrt ist, um uns die universelle Wahrheit zu verkünden, ist “Hyper, Hyper” eine Botschaft, die wir noch entschlüsseln müssen. Aber dennoch beginnen wir instinktiv zu tanzen. Und dann, meine lieben Freunde, die Frage, die die Gelehrten seit Jahrtausenden beschäftigt: “Is everybody on the floor?”
Die Bühnenshow von Scooter ist nichts Geringeres als ein Spektakel, das die Sinne überwältigt. Feuerfontänen, die in den Himmel schießen, als wollten sie den Sonnenuntergang übertrumpfen, und Lichteffekte, die eure Netzhaut so überstimulieren, dass ihr danach vermutlich nur noch schwarz-weiß seht.
Ja, liebe Leserinnen und Leser, Scooter auf dem M’era Luna Festival ist zweifellos eine Kombination, die in den Annalen der Festivalgeschichte einen Ehrenplatz verdient. Natürlich können wir nicht vergessen, die tiefgründigen Texte zu erwähnen, die uns an den Shakespeare des 21. Jahrhunderts, H.P. Baxxter, erinnern. Denn wer braucht schon traditionelle Gitarrenriffs oder zarte Gesangsstimmen, wenn man Zeilen wie “How much is the fish?” hat, die uns in tiefes Nachdenken versetzen, über die tiefgreifende Bedeutung von Tiefsee-Kreaturen in unserer modernen Welt?
Die Texte von Scooter sind wie Gedichte aus einer anderen Dimension – oder zumindest einer anderen Bewusstseinsstufe. “One, two, three, four – how many times did I say the word ‘dance’?”
In einer Welt, in der die meisten Bands versuchen, eine gewisse Ernsthaftigkeit zu wahren, strahlen Scooter wie ein grell leuchtendes Einhorn in einem dunklen Wald der Normalität. Als Main Act des M’era Luna Festivals hätte Hans Peter Geerdes Ville Valo auf jeden Fall aus den Socken geschossen