Du bist in Gotham City, einem urbanen Schmelztiegel aus Korruption, Chaos und kaputten Straßenlaternen. Was tut man, wenn Figuren wie der Joker, Harley Quinn und der Pinguin mehr Dramen verursachen als Shakespeare? Man sperrt sie in ein gotisches Albtraumschloss, bekannt als Arkham Asylum.
Offiziell ein „Sanatorium“ für kriminell Wahnsinnige, aber praktisch eher ein Therapeutisches Kettenkarussell des Wahnsinns. Bösewichte betreten Arkham als gefährliche Psychopathen und verlassen es als.. nun, noch gefährlichere Psychopathen.
Arkham Asylum: Das Hotel California der Psychiatrie
Gegründet von Dr. Amadeus Arkham – einem Mann, dessen geistige Gesundheit von Anfang an fragwürdig war – trägt die Institution den ominösen Untertitel „Elizabeth Arkham Asylum for the Criminally Insane“. Der Hintergrund?
Arkham baute das Asyl ursprünglich, um den psychischen Schmerz anderer zu lindern, nachdem seine Mutter unter “mysteriösen Umständen” (die mit A anfangen und mit M aufhören..) starb.
Doch was als noble Mission begann, endete in einem Albtraum aus Mord, okkulten Runen in den Bauplänen und einem Gründer, der schließlich selbst Insasse wurde. Die Ironie? Arkham starb in einer Zelle, die er selbst entworfen hatte – während er okkulte Lieder sang und mit seinen Fingernägeln Beschwörungsformeln in die Wand kratzte. Ein echter Visionär! Naja: Milgram, Arkham.. whatever,
Therapiemethoden: Von absurd bis absolut katastrophal
1. Joker und Chaos als Therapieform
Der wohl prominenteste Gast des Asyls ist der Joker. Sein Dasein ist der beste Beweis dafür, dass Arkhams Behandlungsansätze keinerlei Wirkung zeigen – außer, dass sie ihn NOCH gefährlicher machen. Zwischen Elektroschocks und nicht ganz freiwilligen Gruppentherapien glänzt der Joker eher mit Mordplänen als mit Fortschritt. Seine Anwesenheit ist eine stetige Mahnung: wenn dein Haupttherapeut in einen Zirkus passt, läuft etwas schief.
2. Harley Quinn: Vom Therapeuten zur Patientin
Einst eine angesehene Psychiaterin, verwandelte sich Dr. Harleen Quinzel dank eines „einfühlsamen Gesprächs“ mit dem Joker in unser aller Lieblingsexfreundin, Harley Quinn. Experten diagnostizieren sie mit histrionischer Persönlichkeitsstörung – was angesichts ihrer Obsession für Aufmerksamkeit und Chaos Sinn ergibt. Ihr Fall zeigt perfekt, wie Arkham die Rollen von Arzt und Patient schneller vertauscht, als Batman „Ich brauche keine Therapie“ sagen kann.
3. Mr. Zsasz: Die makabren Markierungen des Wahnsinns
Mr. Zsasz ist ein Paradebeispiel für gescheiterte Resozialisierungsversuche. Seine Angewohnheit, jedes Opfer mit einer Kerbe auf seinem Körper zu erinnern, ist wohl kaum als „kathartisches Bewältigungsverhalten“ zu bezeichnen. Dennoch ließ man ihn regelmäßig frei! Offensichtlich, weil jemand dachte, es sei eine gute Idee, einen psychopathischen Serienmörder mit „positivem Denken“ zu therapieren.
Die Architektur des Wahnsinns
Arkham Asylum ist weniger ein Krankenhaus und mehr eine gotische Hommage an Horrorfilme. Mit labyrinthischen Fluren, geheimen Gängen und einem Grundriss, der angeblich okkulte Kräfte bannen soll, wirkt das Gebäude eher wie das Set eines Horrorstreifens als wie ein sicherer Zufluchtsort. Als hätte VTK eine Zweigstelle in Gotham City errichtet, um es dem Daily Planet mal so richtig zu zeigen. Der Joker bezeichnete Arkham treffend als „seine Villa mit leicht verschärften Sicherheitsvorkehrungen“.
Einige Patienten behaupten, das Gebäude selbst sei „lebendig“ und beeinflusse die Insassen. Ehrlich gesagt, wäre es keine Überraschung – schließlich wurden Runen in die Grundmauern gemeißelt, weil der ursprüngliche Architekt offensichtlich ein Fan von Lovecraft war.
Arkham Asylum: Das Schurken-Bootcamp
Das Kernproblem? Arkham ist kein Gefängnis. Es ist ein Clubhaus für die Schurkenelite. Mit seinen gotischen Türmen, endlosen Gängen und Sicherheitsstandards, die so effektiv sind wie ein Bierkrug ohne Boden, fungiert es mehr als Networking-Event denn als heilendes Refugium.
Warum Arkham immer scheitert
Das grundlegende Problem? Arkhams Konzept basiert auf der Vorstellung, dass Therapie funktioniert, wenn sie sich mit Elektroschocks und Zwangsjacken paart. Diese „Methoden“ stammen aus einer Zeit, in der man ernsthaft dachte, man könne Geisteskrankheiten durch Lobotomie oder Elektrokrampftherapie „heilen“.
Spoiler: Das hat nicht funktioniert.
Arkham Asylum ist weniger ein Therapiezentrum und mehr ein sozio-kultureller Kommentar darüber, wie man NICHT mit psychischen Erkrankungen umgehen sollte. Jeder Ausbruch, jeder weitere irre Superschurke zeigt: Gotham braucht weniger gotische Architektur (ja, ja..) und mehr echte Therapieansätze. In 7,62mm zum Beispiel.
In einer Stadt, in der Wahnsinn die Regel und Vernunft die Ausnahme ist, bleibt Arkham ein trauriges Symbol für gescheiterte Ideale. Und wer wirklich krank ist, wird eh in den Gotham Circus geschickt.
Extra: Skurrile Operationsmethoden: Ein Rückblick ins Grauen
- Lobotomie: Erfunden in den 1930ern, bestand diese Methode darin, mit einem Eispickel durch die Augenhöhle das Gehirn zu durchbohren. Arkham setzte die Technik angeblich bei mehreren Patienten ein, darunter vermutlich auch bei denen, die ohnehin schon tot waren – einfach, weil sie es konnten.
- Elektrokrampftherapie: Ursprünglich als Notlösung gedacht, wurde diese Technik in Arkham zu einer Art „Tagesroutine“. Ironischerweise war sie eher ein Werkzeug zur Unterdrückung von Patienten als zur Heilung.
- Hydrotherapie: Arkham führte diese bizarre Methode ein, bei der Patienten in kaltem Wasser untergetaucht wurden. Die Idee? Irgendwie sollte das Waterboarding ohne Board wohl beruhigend wirken.
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