Die Danube-Klasse Schiffe der Sternenflotte (bekannt aus Star Trek: Deep Space Nine) wurden von Anfang an als modulare Mehrzweck-Raumschiffe konzipiert. Die Sternenflotten-Ingeneure Rick Sternbach und Jim Martin entwarfen diese kleinen Schiffe so, dass sie aus verschiedenen austauschbaren Modulen bestehen – ähnlich wie der realweltliche Schwerlasthubschrauber Sikorsky CH-54 “Skycrane”, der unterschiedliche Lasten und Container aufnehmen kann. Diese Modularität sollte den Runabouts eine außergewöhnliche Vielseitigkeit verleihen und ermöglichte es, sie schnell für verschiedene Missionsprofile umzurüsten .

Im Star Trek: DS9 Technical Manual wird ausführlich beschrieben, wie dieses Konzept umgesetzt wurde.
Offizielle Entwürfe und Konzeptentwicklung
Aus offiziellen Quellen wie dem DS9 Technical Manual und der Star Trek Encyclopedia geht hervor, dass die Runabouts in drei Hauptsektionen unterteilt sind: Cockpit (Bugsektion), Missionsmodule (Zentralsektion) und Wohn-/Crewsektion (Heck) . Diese Sektionen sind an einem stabilen Haupttragwerk, einer “Wirbelsäule”, befestigt, das sich entlang der Oberseite des Schiffes erstreckt und u.a. den Warpkern und die Energieverteilung beherbergt . Sowohl die mittlere Nutzlastsektion als auch das hintere Wohnmodul waren austauschbar geplant, um je nach Bedarf ausgetauscht zu werden . Das technische Handbuch erläutert, dass das Runabout auf einer “modularen Plattform” basiert, die eine einfache Umkonfiguration für eine Vielzahl von Missionen erlaubt . Tatsächlich konnten laut Handbuch an einer speziellen zentralen Schnittstelle verschiedene wissenschaftliche oder andere Module angebracht werden .
Blast from the Past: Ideen aus dem Dschungel der Geschichte
Ein faszinierender Aspekt des Type-18 Runabout-Shuttles der Föderation, liegt in seiner funktionalen Ähnlichkeit zum Sikorsky CH-54 Tarhe, besser bekannt als “Skycrane”.
Beide Vehikel – so verschieden sie in Ära, Atmosphäre und Ästhetik auch erscheinen mögen – teilen ein identisches Konzept: maximale Nutzlast bei minimaler Eigenmasse. Der Skycrane verzichtet demonstrativ auf eine geschlossene Kabine oder Rumpfstruktur, um riesige Lasten wie Panzer, Boote oder Container präzise durch Dschungel und Wüsten zu schleppen.
Genauso verzichtet die USS Rubicon in vielen Missionen auf unnötige Masse, zeigt sich modular und hochspezialisiert für Einsätze wie das Navigieren durch die interstellare “Subraum-Schlammgrube” des Dominion-Kriegs. Beide Designs verkörpern die Philosophie des „form follows function“ auf die Spitze getrieben – oder anders gesagt: sie sind die galaktischen Gabelstapler ihrer Generation.

Auch Konzeptzeichnungen und Diagramme untermauern diesen Aufbau. So enthält das DS9-Tech-Manual u.a. eine Schnittzeichnung des Runabouts, welche die zentrale Modulanordnung zeigt . Darauf ist erkennbar, dass in der Mitte des Rumpfes eine große Modulaufnahme vorhanden ist, in der ein großes Modul, zwei mittlere Module oder bis zu vier kleine Module (2×2 angeordnet) Platz finden . Diese sogenannten Multimissions-Module können also in unterschiedlichen Größen/Anzahlen konfiguriert werden – ein Hinweis auf ein Palette-System ähnlich standardisierter Frachtcontainer. Neben den Hauptsektionen sah das Konzept zudem vor, dass auch externe Anbauten möglich sind, beispielsweise ein aufgesetzter Sensor-Pod (der markante “Waffenbügel” oben auf dem Runabout) oder seitlich angeklammerte Zusatzgeräte .
Hinweis: Interessanterweise fungiert sogar das gesamte Cockpit selbst als eigenständiges Modul – laut Hintergrundmaterial kann die Cockpit-Sektion im Notfall als unabhängiges Fluchtmodul abgetrennt werden, um alleine weiterzufliegen oder notzulanden .
Diese Idee erinnert an das Abtrennen der Cockpit-Moduls einer F-111 oder an Rettungskapseln größerer Schiffe.
Auf dem Bildschirm wurde die Modularität nur indirekt sichtbar. In der DS9-Episode “Past Prologue” („Die Prophezeiung“) trägt z.B. eines der Runabouts einen auffälligen oberen Sensorknoten (Rollbar-Pod), während ein anderes ohne dieses Modul zu sehen ist . Dieses abnehmbare Sensormodul war sehr hilfreich, um die zwei Runabouts in einer Verfolgungsjagd unterscheidbar zu machen . Dennoch unterstreicht es die Idee, dass Runabouts unterschiedliche Module tragen können. In offiziellen Nachschlagewerken wird explizit erwähnt, dass die mittlere Sektion austauschbar ist und “verschiedene Ausrüstungen” aufnehmen kann – etwas, das nie gezeigt wurde, aber im Design fest eingeplant war.

Austauschbare Module und Varianten
Welche Module waren für das Runabout vorgesehen? Laut offiziellen und lizenzierten Quellen gab es eine Reihe von standardisierten Missions-Modulen, die je nach Auftrag installiert werden konnten. Das Star Trek: Deep Space Nine Technical Manual (nicht-kanonisches Referenzwerk) sowie weiterführende Föderations-Publikationen (z.B. Starship Spotter, Rollenspiel-Handbücher etc.) nennen unter anderem folgende Module und Aufbauten:
- Basis-Wohnmodul (Crewkabine) – Das standardmäßig am Heck montierte Modul mit Aufenthaltsraum, Schlafkojen und Grundausstattung für längere Missionen. Dieses Modul bietet Platz für die Crew auf Langzeitmissionen (inkl. Replikator, Arbeitsstation, Sitzgelegenheiten) und kann bei Bedarf durch ein anderes Modul ersetzt werden (z.B. ein reines Fracht- oder Passagierabteil). Es verleiht den Insassen auf langen Flügen einen gewissen Komfort .
- Frachtmodul – Ein austauschbares Segment für den Transport von Gütern, Ausrüstung oder Vorräten. In dieser Konfiguration fungiert das Runabout quasi als leichter Frachter. Man kann sich vorstellen, dass dieses Modul wie ein Container beladen und bei Bedarf vom Runabout abgekoppelt werden kann (z.B. um an einer Basis als Lager zurückzubleiben). Hintergrundmaterial erwähnt, dass die Runabouts speziell dafür gedacht waren, “intakte Experiment- und Frachtmodule” transportieren zu können .
- Passagier-/Transportmodul – Ein Erweiterungsmodul mit zusätzlichen Sitzplätzen oder Kabinen, um mehr Personen zu befördern. Ein solches Personentransport-Modul bietet z.B. Raum für koloniale Siedler, eine größere Außendienst-Mannschaft oder VIP-Gäste. Laut einer Quelle war ein “geräumigeres Passagiermodul” eine Option, um deutlich mehr Personen mitzuführen, als es das Standard-Wohnabteil erlaubt . Die maximale Kapazität eines Runabouts wird mit bis zu 40 Personen angegeben – was nur mit einer speziellen Personenmodul-Konfiguration erreichbar wäre.
- Wissenschaftsmodul / mobiles Labor – Ein Modul, das mit Forschungs- und Sensorgeräten ausgerüstet ist, um das Runabout in eine fliegende Forschungseinrichtung zu verwandeln. Dies konnte z.B. ein wissenschaftliches Labor mit Analysegeräten, Probeentnahmeeinrichtungen und zusätzlicher Sensorik sein. In einigen Quellen wird erwähnt, dass “verschiedene wissenschaftliche Module” an der Missionsschnittstelle betrieben werden können . Solche Module hätten für wissenschaftliche Expeditionsflüge wertvolle Möglichkeiten geboten, etwa zur Kartographie, astrophysischen Messungen oder biologischen Feldforschung vor Ort.
- Medizinisches Modul – Ein spezialisiertes Abteil, das als mobile Krankenstation dient. Damit kann ein Runabout Verletzte versorgen oder als Notfallambulanz eingesetzt werden. Laut Tech Manual gab es eine “Emergency Medical Unit” speziell für medizinische Notfälle. Ein medizinisches Modul würde z.B. Biobetten, medizinische Scanner, Medikamente und eventuell Isolationskapazitäten für Epidemien bereitstellen – praktisch ein kleines Feldlazarett an Bord des Runabouts für Rettungsmissionen oder Katastropheneinsätze.
- Taktisches Kampfmodul – Für gefährlichere Einsätze konnte ein Runabout mit zusätzlichen Waffen und Verteidigungssystemen bestückt werden. Hierzu zählt insbesondere ein Torpedo-Modul (auch Multi-Role Modulegenannt) im zentralen Bereich oder auf dem Rücken des Schiffes, das das Mitführen und Abfeuern zusätzlicher Photon- oder Quantentorpedos ermöglicht . Das DS9-Tech-Manual notiert, dass optional bis zu vier Standard-Photonentorpedos (in voller Größe) in einem solchen Modul mitgeführt werden können – deutlich mehr Feuerkraft als die üblichen Micro-Torpedos. Darüber hinaus konnten auch ausfahrbare Microtorpedo-Werfer unter dem Cockpit montiert werden (keine Quelle besagt, dass dies auf der USS Airwolf getestet wurde). Denkbar war ferner ein Verteidigungsmodul mit verstärkten Schilden oder ein Taktik/Elektronik-Kriegführung-Modul (z.B. Täuschkörper, Störsender), wobei solche speziellen Varianten eher in Fan-Spekulationen als in offiziellen Texten auftauchen.
- Sensor-/Kommunikationspod (Rollbar) – Das auffällige Podest auf dem Dach des Runabouts ist selbst ein Modul. Standardmäßig wurde es als Sensorpod beschrieben, der die Sensorreichweite und Aufklärungskapazität des Runabouts, sowie den Datendurchsatz des Pornhub-Subraumnetzwerks erhöht . In dieser Funktion kann das Runabout als eine Art AWACS oder mobiles Langstreckenradar dienen, z.B. um in unbekannten Regionen das Gebiet zu scannen. Gleichzeitig ließe sich ein solcher Pod auch mit Kommunikationsrelais oder zusätzlichen Waffen bestücken. Offizielle Quellen betonen zwar den Sensorzweck, aber inoffiziell wurde diskutiert, dass darin ggf. Zielerfassungssysteme für Torpedos oder andere Ausrüstung untergebracht sein könnten . (In Star Trek: Voyager sieht man in “Nicht sequitur” versehentlich einen DS9-Runabout mit Sensor-Pod, obwohl es ein anderer Runabout-Typ sein sollte – ein kleiner Produktionsfehler, der zeigt, dass die Pods austauschbar waren.)
- Energie-/Generator-Modul – Ein weniger oft erwähntes Modul ist ein zusätzlicher Fusionsreaktor oder Generator, der etwa für das Betreiben externer Einrichtungen oder zur Verstärkung der Bordenergie dient. In einem Rollenspiel-Handbuch wird beispielsweise ein “power generator”-Modul aufgeführt . Dieses könnte bei Aufbau von Außenposten nützlich sein, indem das Runabout einen Energiegenerator absetzt, um ein Forschungs-Camp oder eine Kolonie mit Strom zu versorgen.
- Kommando-/Kontrollmodul – Fachforen und Fan-Kreise haben die Idee eines mobilen Kommandopostensdiskutiert. Hierbei würde ein Runabout-Modul als Einsatzleitstelle eingerichtet, mit erweitertem Computerkern, Kommunikationsanlagen und taktischen Konsolen, um z.B. im Feld eine Schlacht zu koordinieren. In der Praxis könnte ein solches Modul einem kleinen Flottenkommandozentrum ähneln, das in großen Raumschlachten vorausfliegt oder bei der Koordination von Bodentruppen hilft. Eine fanseitige Überlegung war etwa ein AWACS-ähnlicher Modul-Pod in Kombination mit einem Missionsmodul als Gefechtsinformationszentrum (CIC), um einer Flotte vorauszufliegen und taktische Daten zu liefern. Offiziell erwähnt wird so ein Kommandomodul zwar nicht, doch die Modularität würde es hergeben. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass, sollte es die Lage erfordern, richtige Raumschiffe in der Nähe sind.
- Spezialmodule (Gefangenentransport, etc.) – Darüber hinaus lassen sich zahlreiche Spezialrollen denken, die durch Module erfüllt werden. Quellen der Extended Universe nennen z.B. Gefangenentransport-Module, ausgestattet mit Haftzellen und Sicherheitssystemen, um das Runabout als Gefangenentransporter zu nutzen . Ebenso denkbar sind Ingenieur-Module (etwa mit Werkzeugen und Ersatzteilen für technische Hilfsmissionen), Diplomatische Module (ein Konferenzraum oder luxuriösere Kabine für Botschafter) oder Evakuierungsmodule(maximale Sitzplatzanzahl, Lebenserhaltung und eventuell Schutzfelder für Evakuierungen). Die Vielfalt der Module ist nur durch die Fantasie begrenzt – genau das ist der Reiz des Designs.
Nach Einführung der Defiant in Staffel 3 von DS9 übernahmen zwar größere Schiffe viele Aufgaben, doch die Runabouts behielten dank ihrer Module einen wichtigen Platz. Sie konnten weiterhin als wissenschaftliche Shuttle, Rettungsboote oder Zubringer eingesetzt werden, während die Defiant für Kampfmissionen genutzt wurde. Das modulare Konzept machte die Runabouts zu echten Alleskönnern im Starfleet-Arsenal.

Zur Übersicht sind in der folgenden Tabelle einige Modultypen den entsprechenden Einsatzszenarien gegenübergestellt:
Modultyp | Einsatz / Zweck |
Standard-Wohnmodul | Crew-Unterbringung für Langmissionen, Basislebenserhaltung (Bunks, Messe, Freizeit) |
Frachtmodul | Transport von Cargo und Ausrüstung; Lieferung von Versorgungsgütern; ggf. absetzbarer Außenposten |
Passagiermodul | Transport größerer Personengruppen (Kolonisten, Teams, Flüchtlinge) mit Sitzplätzen/Kojen |
Wissenschaftsmodul | Mobiles Labor für Forschung; zusätzliche Sensoren und Analysegeräte für wissenschaftliche Projekte |
Sensor-Pod (Rollbar) | Weitreichende Sensor-Aufklärung oder Kommunikation (AWACS-Funktion); Gebietsscan, Frühwarnung |
Torpedo-/Waffenmodul | Zusätzliche Bewaffnung (Photonentorpedos, Microtorpedos); Erhöhung der Schlagkraft für Kampfmissionen |
Medizinisches Modul | Ambulanz/Notfall-Lazarett für mediz. Evakuierungen und Versorgung; med. Laborausstattung |
Kommando-/CIC-Modul | Feld-Kommandoposten mit erweiterten Kommunikationstools und taktischer Übersicht (theoretisch) |
Generator-Modul | Zusatzenergie für Einrichtungen am Einsatzort; Betrieb von Feldlagern oder Sensorstationen |
Gefangenen-Modul | Sicherer Transport von Gefangenen mittels Arrestzellen und Sicherheitssystemen |
(Module, die offiziell erwähnt wurden, sind fett markiert; die übrigen stellen naheliegende theoretische Verwendungendar, wie sie in technischen Handbüchern oder Fan-Diskussionen vorgeschlagen wurden.)

Beispielsweise listet das DS9-Rollenspielmaterial zur Danube-Klasse u.a. Sensorstation, Forschungslabor, medizinisches Modul, Energie-Generator und Personentransport als verfügbare Missionsmodule bei Indienststellung auf . Auch Memory Alpha/Betas Einträge erwähnen Labor-Module, erweiterte Crewquartiere sowie Torpedopakete als Beispiele für austauschbare Missionseinrichtungen . Diese Palette zeigt, wie flexibel ein Runabout sein konnte – vom fliegenden Labor über den Truppentransporter bis zum leichten Torpedoboot.
Nutzen und Perspektiven des modularen Systems
Die modulare Bauweise der Runabouts bringt taktische, logistische und kreative Vorteile mit sich, sowohl innerhalb der fiktiven Welt als auch aus Meta-Perspektive der Serienmacher:
Taktische Perspektive
In taktischer Hinsicht erhöht die Modularität die Anpassungsfähigkeit an Missionsanforderungen. Ein Runabout kann vor einem Einsatz gezielt mit den passenden Modulen ausgerüstet werden, um maximale Effektivität zu erzielen. Steht z.B. eine Kampfsituation bevor, könnte man ein Waffen/Torpedomodul und ggf. einen Sensorpod zur Zielerfassung installieren, um das kleine Schiff schwerer bewaffnet und aufklärungsstärker ins Gefecht zu schicken .
Zwar bleibt ein Runabout kein vollwertiges Kriegsschiff (es ist klein und verwundbar), doch solche Upgrades könnten den Unterschied ausmachen, etwa um einen Überraschungsangriff abzuwehren oder spezielle Ziele präzise auszuschalten.
Für Aufklärungs- und Geheimoperationen ist die Fähigkeit, Module zu tauschen, ebenso wertvoll. Das Runabout kann mit einem Sensor-/Elektronikpaket als leises Spähschiff dienen, das feindliche Stellungen auskundschaftet (bspw. durch ein AWACS- oder ELINT-Modul). Ebenso könnte es für Infiltrationsmissionen umgerüstet werden – z.B. mit einem getarnten Transporter-Buffer-Modul (um Personen unbemerkt ein- und auszuschleusen) oder einem speziellen Tarnfeldgenerator. Diese speziellen Konfigurationen wurden zwar nicht on-screen gezeigt, aber entsprechen genau dem Multirollen-Charakter des Designs.
Während des Dominion-Krieges in DS9 hätten Runabouts mit einem Kommandomodul oder erweiterten Kommunikationseinrichtungen als Vorposten der Flottenkoordination dienen können – eine Idee, die Fans diskutierten (Stichwort mobiles CIC) . In Szenarien, wo große Schiffe nicht einsetzbar sind, kann ein modifiziertes Runabout sozusagen als “Pocket Warship”oder fliegendes HQ einspringen. Tatsächlich erwähnen technische Quellen, dass die Runabouts trotz ihrer Größe erstaunlich umfassende taktische Systeme besitzen , die durch Module weiter gesteigert werden konnten.
Zusammengefasst bietet das modulare Konzept taktische Flexibilität: Statt für jede Aufgabe ein eigenes Spezialfahrzeug zu benötigen, kann ein Runabout mit wenigen Handgriffen umgerüstet werden – dies spart Ressourcen und kann in brenzligen Situationen schnell die nötige Unterstützung liefern.
Logistische Perspektive
Aus logistischer Sicht ist die modulare Bauweise ein Segen für Starfleet, insbesondere auf entlegenen Außenposten wie Deep Space Nine. Ein einziges Runabout-Gerüst ersetzt mehrere spezialisierte Shuttle-Typen, was Wartung und Vorhaltung vereinfacht. Die Raumstation DS9 musste nicht eine Flotte unterschiedlicher Shuttlecraft einlagern, sondern konnte mit wenigen Runabout-Rümpfen und einer Auswahl an Modulen alle gängigen Transport- und Missionsbedürfnisse abdecken . Das spart Platz, Kosten und vereinfacht die Ersatzteilversorgung, da der Basisschiffstyp einheitlich ist.
Die Module selbst konnte man vorgefertigt lagern und bei Bedarf in kurzer Zeit an- oder abbauen. Man kann sich vorstellen, dass an DS9s Andockpylonen oder in den Wartungshallen entsprechende Kräne oder Andocksysteme vorhanden waren, um ein Modul aus dem Runabout-Rumpf zu heben und ein anderes einzusetzen – ganz ähnlich wie der CH-54-Hubschrauber einen Container absetzt und einen neuen aufnimmt.
So kann man z.B. ein komplettes Forschungsexperiment in einem Modul vorzubereiten, dieses ins Runabout zu schieben, zum Planeten zu fliegen und dort das Modul wieder abzusetzen. Das erhöht die Einsatzgeschwindigkeit enorm: Das wissenschaftliche Team könnte im Modul schon arbeiten, während das Runabout es transportiert.
Auch Reparaturen und Upgrades gestalten sich effizienter. Ist ein Modul defekt, kann es ausgetauscht werden, ohne das ganze Schiff außer Dienst zu nehmen. Upgrades (z.B. neue Sensoren) könnten in einem neuen Missionspaket geliefert und einfach eingesteckt werden. Diese Plug-and-Play-Philosophie verringert Ausfallzeiten. Für DS9 bedeutete das: obwohl in der Serie mehrere Runabouts zerstört wurden, konnte Starfleet schnell Ersatz schicken – teils neue Runabouts, teils vielleicht sogar nur neue Module für vorhandene. (Ein Spruch von Dax in DS9 war: “Bei der Rate, mit der wir Runabouts verlieren, ist es gut, dass die Erde so viele Flüsse hat, nach denen wir sie benennen können.” Dies zeigt scherzhaft, dass Ersatzrunabouts regelmäßig geliefert wurden. Dank Modularität könnte man spekulieren, dass mitunter nur der “nackte” Rumpf geliefert wurde und DS9 die vorhandenen Module weiterverwendete.)
Für langfristige Missionen kann ein Runabout auch als Basislager dienen. Es kann z.B. mit einem Wohn- und Labormodul auf einem Planeten landen und dort als temporäre Forschungsstation fungieren . Die Crew hat Unterkunft und Labor vor Ort, während das Cockpit ggf. abgekoppelt kurze Exkursionen durchführt. Alternativ könnte man Module auf der Oberfläche zurücklassen: Etwa ein autarkes Stations-Modul als Außenposten, das vom Runabout abgesetzt und später wieder abgeholt wird. Diese Modularität in Feldoperationen macht das Konzept für Starfleet äußerst attraktiv – gerade in unbekannten Gebieten, wo man schnell reagieren muss, ob nun mit wissenschaftlicher Ausrüstung, medizinischer Hilfe oder Nachschub.

Kreative (erzählerische) Perspektive
Kreativ stand hinter den Runabouts die Idee, ein Plot-Werkzeug für vielfältige Szenarien zu haben. DS9 war eine Raumstation, doch mit den Runabouts konnten Geschichten erzählt werden, die weg von der Station führten: Forschungsmissionen, diplomatische Kurierflüge, militärische Einsätze, Notfallrettungen etc. Die Multifunktionalität der Runabouts unterstützte dieses erzählerische Ziel , genau so wie die Eagles in Moonbase Alpha.
In der DS9-Serienbibel wurden sie als „Symbol der Föderationspräsenz im Sektor“ beschrieben – vertraute Starfleet-Technologie inmitten der fremden Umgebung von Bajor und Cardassia . Ihre Module erlaubten es, für jede Folge genau das Runabout zu haben, das man brauchte (so wie MacGyver auch immer die passenden Werkzeuge an seinem schlanken Taschenmesser hatte. Aber das wird wohl ein neuer Artikel…).
Manche Episoden spielten mit den Möglichkeiten: In “Timescape” (TNG) sieht man z.B. zum einzigen Mal den Innenraum des Wohnmoduls (finanziert vom TNG-Budget), was dem Publikum vor Augen führte, dass die Runabouts mehr als nur ein Cockpit sind – nämlich kleine Raumschiffe mit vollwertigem Aufenthaltsraum. Diese Erweiterung des Sets konnte später bei DS9 aus Kostengründen kaum erneut gezeigt werden, aber das Konzept war etabliert. Hätte DS9 ein größeres Budget gehabt, hätte man modulare Variationen vermutlich häufiger visuell umgesetzt – z.B. ein spezielles Krankenstation-Interieur für eine Seuchenfolge, oder ein vollgestopftes Frachtabteil, etc. So blieb es oft der Vorstellung überlassen, wie die Module aussehen.
Dennoch floss das Wissen um die Modularität in Begleitmaterial und Lizenzprodukte reichlich ein. Technische Handbücher, Modellbau-Magazine und Fan-Diskussionen haben das Thema begeistert aufgegriffen. Es existieren Fan-Zeichnungen und Deckpläne, die verschiedene Modul-Konfigurationen des Runabouts zeigen (einige Star Trek-Magazine veröffentlichten solche Illustrationen). Die Autoren des DS9 Technical Manual selbst schienen Spaß an der Idee zu haben – sie definierten exakt, wie viele Module in welcher Größe reinpassen und welche Systeme wo sitzen
Diese Detailverliebtheit spornte Fans an, eigene Szenarien zu ersinnen: Etwa in Foren wie TrekBBS diskutierte man, wie man widersprüchliche Set-Details durch verschiebbare Module erklären kann, oder was passieren würde, wenn man ein Runabout zum Mini-Kampfschiff aufrüstet . Manche Fans halten sogar fest, wie sich der Innenraum der Shuttles über die Jahre verändert hat.
Die Modularität gab den Designern auch die Freiheit, später neue Shuttletypen darauf aufzubauen. Ein Beispiel ist der Yellowstone-Klasse Runabout (aus VOY “Nicht sequitur”), der als fortentwickelte Variante der Danube-Klasse gilt – hier konnten bestehende Modellelemente (teils mit und ohne Pod) wiederverwendet werden . Ebenso erschienen Runabouts in Spielen wie Star Trek Online, wo Spieler sie individuell ausstatten können – ein Konzept, das direkt von der modularen Natur profitiert.
Abschließend lässt sich sagen, dass die taktischen, logistischen und kreativen Vorteile des modularen Runabout-Designs auf dem Papier überzeugend waren. Offizielle Quellen wie das DS9 Technical Manual bestätigen diese ursprüngliche Vision ausdrücklich , auch wenn im Serienalltag die volle Bandbreite selten ausgespielt wurde. Für die Fans jedoch machte gerade dieses Hintergrundwissen die Runabouts noch interessanter: Sie waren wahre Schweizer Taschenmesser der Föderationsflotte – immer bereit, mit dem richtigen Modul jede erdenkliche Mission zu macgyvern.
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