Na, offensichtlich weil wir einfach nicht genug StarTrek-Filmfortsetzungen haben, um unser dringend benötigtes Drama zu stillen. Lass uns mal kurz in dieses sonnige Science-Fiction-Paralleluniversum namens Realität schauen: Ein defekter Satellit ist ein ziemlich teurer Briefbeschwerer, und NASA hat sich gedacht: „Hey, wir haben doch so einen fancy Weltraum-Pick-up – lass uns den Brummer kurzerhand aus dem All fischen und wieder fit machen.“
Doch was war eigentlich das große technische Malheur, das Intelsat in die Knie gezwungen hat? Laut Berichten der NASA war beim Intelsat (teilweise bezeichnet als Intelsat VI) das Kick-Motor-System nicht richtig montiert worden, das den Sat beim Start von seiner Rakete trennen sollte und in einen höheren Orbit schieben sollte. Was zu einer Art „Schleudertrauma“ im Orbit führte.
Ohne den korrekten Schub konnte der Satellit seinen geplanten geostationären Parkplatz nicht erreichen. Dadurch hockte unser Kommunikationsheld wie eine ausgebrannte Rakete in der falschen Umlaufbahn und konnte seiner Arbeit – Telefondienste, TV-Übertragungen und derlei lebenswichtiges Entertainment-Zeug – nicht nachgehen. Also musste das Space Shuttle als kosmischer Abschleppdienst einspringen, um die Fehlerquelle zu beheben und dem Satelliten den richtigen Extraschub zu verpassen.
Vielleicht wundert man sich aber, wieso man dafür zig Millionen Dollar an Steuerkohle verballern sollte, nur damit ein telekommunikativer Metallkasten in der Erdumlaufbahn wieder sein Dasein fristen kann. Doch man muss bedenken: Der Intelsat war (beziehungsweise ist) so wichtig für den globalen Nachrichtenverkehr, dass jede Stunde Ausfall ungefähr einer halben Netflix-Serverpanne entspricht – also pures Chaos für alle Entertainment-Junkies und Klatschblätter, die ständig Live-Feeds brauchen.
Manchmal liest man, es sei gar nicht Intelsat IV, sondern Intelsat VI (auch Intelsat 603). Seien wir ehrlich: Wenn du eine Reihe von Satelliten benennst wie Marvel seine Filme durchnummeriert, kann es schon mal zu Verwirrung kommen. Fakt ist, dass die Reparaturaktion in den frühen 90ern mit der Mission STS-49 stattfand (das Ganze kann man sich in NASA-Archiven hier durchlesen: https://www.nasa.gov/mission_pages/shuttle/shuttlemissions/sts49/index.html). Damals haben Astronauten buchstäblich das erste In-orbit-Händchenhalten praktiziert, um den Satelliten einzufangen und mit einem neuen Boost zu versehen, damit er wieder brav seine Aufgaben erfüllt.
„Aber war das nicht unglaublich teuer?“ – Klar war’s das. Man schickt schließlich nicht einfach eine Pizza-Lieferdrohne in die Erdumlaufbahn. Ein Space-Shuttle-Start kostet nen feuchten Mondstein und noch viel mehr.
Und wenn wir schon vom Space Shuttle reden: Das Teil war sozusagen der intergalaktische Minivan mit eingebauter Raketen-Option. Es konnte Astronauten, Satelliten und sogar ganze Raumstation-Module hochschubsen – inklusive All-inclusive-Rückfahrt, denn dank der wiederverwendbaren Konstruktion landete es ja bekanntlich wie ein etwas zu groß geratenes Flugzeug. Klingt nach Star Wars, war aber pures Techniktheater – leider mit Blockbuster-Budget. Ein einziger Flug verschlang locker mehrere hundert Millionen Dollar (manche sprechen von 450 Millionen Dollar pro Mission, siehe NASA-Schätzungen: https://www.nasa.gov/), was ungefähr dem Gegenwert aller „Herr der Ringe“-Extended Editions plus ihrer Hobbit-Prequels und einer ganzen Schar Orks entspricht. Doch es war’s wohl wert, denn wann hat man schon mal ein fliegendes Ziegelhaus gesehen, das Menschen ins All katapultiert und sicher wieder zurückbringt? Genau: Nur in Hollywood – oder eben bei der NASA.
Doch die Verantwortlichen rechneten sich das am Ende immer noch günstiger, als einen komplett neuen Satelliten zu bauen. Ein neuer hätte zusätzlich Startkapazitäten auf einer Rakete gebraucht, und wir wissen alle, Raketenstarts sind in Sachen Kosten so sparsam wie Iron Man in seiner Ausgabenpolitik. Also griff man zur klugen alten „Reparieren statt Wegwerfen“-Methode. Für den gewaltigen Telefontarif-Anbieter Intelsat war das Ganze also ein Riesendeal, denn jeder nicht gesendete Anruf war quasi verlorenes Geld.
Vergleichen wir das Ganze doch mal: Der Satellit war für die Fernsehübertragung, internationale Telefonate und anderes Hightech-Brimborium unverzichtbar – das ist so, als würde man versuchen, Disney+ ohne „Star Wars“-Spin-offs am Laufen zu halten. Überhaupt nicht drin. Zudem war das Ganze ein PR-Stunt erster Güte, der zeigte: „Leute, wir können Satelliten einfangen, reparieren und weiterschubsen, als wären wir die Formel1-Boxencrew des Alls.“ Und wenn wir was lieben, dann sind es heroische Alltagsgeschichten rund um Astronauten in cooler High-Tech-Montur.
Mehrere Astronauten stellten in einem spacigen Dreier-Greifmanöver unter Beweis, dass menschliches Geschick und Teamwork auch in der Schwerelosigkeit funktionieren.
Und jetzt noch ein kleiner Abstecher in den sagenumwobenen Sumpf der Verschwörungstheorien: Manche behaupten, die Mission sei in Wirklichkeit eine getarnte Bergungsaktion von Alien-Technologie gewesen, und dass die Raumanzüge der Astronauten nur Tarnumhänge für interstellare Raumcowboys waren. Andere schwören darauf, dass Intelsat nie kaputt war, sondern wir eigentlich nur einen galaktischen Gürtel aus Mondstaub abschöpfen wollten, um damit ein streng geheimes Pasta-Rezept zu verfeinern. Ob das stimmt? Nun, das bleibt wohl in der Schublade der Illuminati – oder in irgendwelchen NASA-Kellern, direkt neben dem Original-Drehbuch von „Armageddon“.
Ja, es war sündhaft teuer. Ja, es war ein PR-Manöver. Und ja, es war am Ende sinnvoll, denn einen komplett neuen Satelliten hochzujagen, hätte das Budget sicherlich noch heftiger gesprengt. Außerdem hat diese ganze Aktion eine fantastische Space-Oper in Real-Time geboten und uns allen gezeigt, wie cool es ist, wenn wir unsere millionenschweren Weltraumspielzeuge nicht gleich wegwerfen, sondern mit ein bisschen handwerklichem Geschick wieder flottmachen. Ganz ehrlich: Das ist Umweltbewusstsein im Orbit – quasi Recycling in 36.000 Kilometern Höhe.
Klingt, als ob ein neuer Sci-Fi-Streifen in Arbeit wäre – aber keine Sorge, du kannst es live und in Farbe im Geschichtsbuch der NASA nachlesen. Gleich neben dem Script für Armageddon
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