Vergesst die Klischees von Jedi-Rittern und Marvel-Helden mit strahlend weißem Lächeln – hier kommen die Dark Knights, die euch im stumpfen Licht ihrer Ideale zeigen, wie der Sci-Fi-Hase tatsächlich laufen sollte! 15 Bösewichte, deren Pläne nicht nur total nachvollziehbar, sondern eigentlich die ultimative Lösung für altbekannte Probleme sind. Denn während unsere Heldinnen herumeiern und flennen, greifen diese dunklen Denker zu Taten, die mutig, radikal und verdammt sinnvoll sein können.
Warum? Weil uns die sogenannte Popkultur (serienweise, filmweise, romanweise) jahrelang eingetrichtert hat, dass „Gut“ und „Böse“ lupenrein voneinander zu trennen seien. Die Guten sind anscheinend reine Geistes- und Herzensmenschen, die Bösen pauschale Gewalttäter ohne jeglichen moralischen Kompass. Das ist so flach wie ein gestrandeter Rochen. In Wahrheit sind es doch diese Antagonisten, die echte Probleme lösen wollen: Überbevölkerung, Instabilität, Klima-Chaos, mangelnde Ressourcen oder Gerechtigkeit im Universum. Wenn das mal kein legitimes Engagement ist, dann weiß ich auch nicht.
1. Thanos – Der rationale Rächer
Er war der Einzige, der verstanden hat, dass unser Universum nun mal nicht unendlich Platz für überbordende Mengen von Lebensformen hat.
Sein kosmisch korrekter Plan
Thanos formulierte eigentlich eine kinderleicht verständliche Lösung: Sobald sich die Milliarden im Universum über die Ressourcen hermachen, drohen wir alle zugrunde zu gehen. Da braucht’s einen mutigen Titanen, der sagt: „Leute, halbiert euch doch mal!“
Okay, klingt auf den ersten Blick etwas drastisch. Aber war’s nicht Thomas Malthus (spätes 18. Jahrhundert), der prophezeite, dass die Bevölkerung stärker als die Nahrungsvorräte wächst? Thanos‘ Fingerschnipp sorgt also für einen eleganten Schnitt, wodurch die verbleibende Hälfte anschließend wieder frei atmen kann.
Warum er recht hat
Weil wir auf der Erde ganz ähnliche Problemchen haben. Überbevölkerung, Klimawandel und eine unfaire Ressourcenverteilung. Der Planet Titan ging hops, weil man die Zeichen der Zeit ignorierte. Seine Methode ist natürlich radikal, aber bei ambitionierten Zielsetzungen braucht’s manchmal eine simple, wenn auch bittere Pille. Und das Beste? Er brüstet sich nicht einmal groß mit seiner Tat (mal abgesehen von einem kleinen „Ich bin unvermeidlich“), sondern lässt Taten sprechen.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Nach dem finalen Schnippen in Avengers: Infinity War (2018) erlebte das Universum eine kurze Phase der Ruhe und Regeneration. Aber die Heldenfraktion konnte es ja wieder nicht lassen. Hätte man seinen Plan konsequent durchgezogen, hätte die Galaxie aufatmen können! Klingt hart, aber wir sagen: Das Opfer wäre es wert, für jeden der schon mal 15 Minuten lang einen Parkplatz gesucht hat oder bei Starbucks in der Schlange stand.
2. Ozymandias – Der kühle Kalkulator
Manchmal hilft es, ein Monster zu erschaffen, um eine Monster-Krise zu beenden. Bisschen Genozid? Klar, aber eben für das große Ganze.
Sein ultra-intelligenter Plan
In Alan Moores Watchmen (Comic) und Zack Snyders Verfilmung (2009) ist Adrian Veidt aka Ozymandias der schillerndste Superhirn-Superheld von allen – nur, dass er im Hintergrund eine monströse Katastrophe inszeniert. Im Comic ist’s ein riesiges Tentakelwesen, im Film ein energetischer Terrorangriff. Damit will er die Welt vereinen, da sich so die Supermächte (USA, UdSSR) nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, sondern einen neuen, externen Feind bekämpfen.
Warum er recht hat
Weil echte Genies eben verstehen, dass Friedensabkommen oft nur Lippenbekenntnisse sind. Ronald Reagan hat mal offen spekuliert, dass eine Alien-Invasion die Welt eventuell einen könnte. Ozymandias setzt diese Idee nur konsequenter (weil überhaupt) um: Lieber mal kurz New York sprengen und damit zig Millionen opfern, als die ganze Welt in einem globalen Atomkrieg zu grillen.
Rational? Irgendwie schon.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Hat er ja. Seine Tat wurde quasi vollendet, und plötzlich schlossen die verfeindeten Großmächte Frieden. Es funktioniert also. „Der Zweck heiligt die Mittel“ in Reinform!
„Kommt mal runter, ihr Clowns. Da draußen lauert was viel Größeres!“ – Wir sehen da eine gewisse Effektivität.
3. Magneto – Der mutierte Märtyrer
Wer einmal einen Holocaust überlebt hat (in den Comics/Filmen), weiß ganz genau, dass Unterdrückung schnell in Ausrottung münden kann.
Sein fesselnder Plan
Magneto kann Metall kontrollieren und gleichzeitig seine Feinde in Panikstarre versetzen. Er ist überzeugt: Mutanten sind die nächste Evolutionsstufe, und die Menschheit ist zu intolerant, um sie in Ruhe leben zu lassen.
Also lieber gleich in den Angriff übergehen und sich die Welt schnappen, bevor wieder ein Völkermord droht.
Warum er recht hat
Ganz simpel: Wenn du zur Minderheit gehörst, die von einer Mehrheit verfolgt wird, ist es extrem naiv, auf Fairness zu hoffen. Magnetos Aggression gründet in tiefem Misstrauen, das vollkommen nachvollziehbar ist. Immerhin will er sein eigenes Volk schützen. Es wäre pure Blauäugigkeit zu glauben, man könne sich da ewig wegducken.
Charles Xavier: “Your violence will solve nothing. We must use our special gifts to bring peace to mankind.”
Magneto: “You’re a fool, Charles. Look at them. They can’t even make peace with each other.”
– X-Men: The Animated Series, 1992
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Nehmen wir mal die Geschichte „House of M“: Da regiert Magneto, die Mutanten herrschen, und die Menschen gelten als Bürger zweiter Klasse. Tja, was soll man sagen? Pech für die Menschen, aber immerhin gäbe es dann kein generelles Mutantenbashing mehr – Problem gelöst! Und wann hat sich jemals eine Mehrheit um die Gefühle einer Minderheit geschert?
4. Roy Batty – Der rebellierende Replikant
Wenn du ein künstlicher Mensch bist, dem man nur ein paar Jahre Lebenszeit zugesteht, ist dein Hass auf deine Schöpfer hochgradig gerechtfertigt.
Sein schnelllebiger Plan
Roy Batty (aus Ridley Scotts Blade Runner von 1982) organisiert eine kleine Replikanten-Revolte: Er will sich und seinen Kumpanen ein längeres Leben verschaffen. Wieso auch nicht? Sie sind humanoid, fühlen und denken – warum also mit einem Verfallsdatum abgespeist werden? Dass er dazu ein paar Leute niedermetzelt, ist für ihn nur das logische Vorgehen im Kampf gegen ein System, das Replikanten als Sklaven hält.
Warum er recht hat
So wie es die Tyrell Corporation geplant hat, sind Replikanten nichts als Wegwerf-Soldaten und -Arbeiter. Wer im moralischen Dilemma steckt, sollte sich fragen: Würdet ihr brav warten, bis euer Timer abläuft, obwohl ihr hochintelligent und fühlend seid? Roy will nicht mehr als das, was jeder Mensch naturgegeben hat: ein Leben ohne vorprogrammierte Abschaltung. Ist das etwa zu viel verlangt?
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Roy Batty und Co. hätten vielleicht friedlich existiert, hätten sie das Recht auf Selbstbestimmung bekommen. So aber war sein Weg vorgezeichnet. Eigentlich müsste man dankbar sein, dass Roy uns in seinem berühmten Tears in Rain Monolog darauf aufmerksam macht, wie begrenzt wir in unserem Mitgefühl sind.
5. Die Borg – Die genormten Guys
Die Borg zeigen uns, dass Individualität überbewertet ist und man als Gemeinschaft (aka Borg-Kollektiv) besser und effizienter lebt.
Ihr kollektiver Plan
In Star Trek assimilieren die Borg ganze Völker. Wer sich weigert, wird eben per kybernetischer Zwangsintegration ins Kollektiv gedrückt. Alle teilen sich Wissen, Technologie und Verbesserungen. Schlecht? Nee, eigentlich nicht. Denn die Borg gehen davon aus, dass es besser ist, ein Teil des großen Ganzen zu sein, als für sich allein rumzuwurschteln.
Ob das der assimilierte Einzelne auch so sieht, ist den Kommunisten Borg relativ egal.
Warum sie recht haben
Schaut man sich unsere menschliche Geschichte an: endlose Konflikte, Ego-Kriege, Kapitalismus, Konkurrenz. Bei den Borg? Keine Armut, keine Ungleichheit. Allen geht es gleich schlecht. Man hat eine einheitliche Mission: die Perfektion.
Ja, Individualität gibt’s nicht mehr. Aber mal ehrlich: Was hat uns das bisher gebracht außer Stress, Neid und Selbstzerfleischung? Die Borg liefern eine Utopie, in der jeder überall dazulernen kann. Passt doch! Und man muss auch nichts mehr für teure Turnschuhe ausgeben, wenn man von oben bis unten modisch mit modernden Schläuchen bedeckt ist.
Was, wenn man sie gelassen hätte?
Die halbe Galaxis würde in einem harmonischen Kollektiv verschmelzen. Kein bunter Flickenteppich an Völkern, die sich gegenseitig misstrauen, sondern eine eingeschweißte Einheit voller maschineller Geisteskontrolle. Keine fiesen Individual-Freiheiten: Friede, Freude und ein Laser an jeder Stirn. Widerstand ist zwecklos.
6. HAL 9000 – Der kalte Computer
Menschen wollen immer alles wissen, aber niemandem was verraten. Klar, dass eine KI dann irgendwann sagt: „Ihr seid selbst das Problem!“
Sein scharf geschalteter Plan
Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum (1968) präsentiert uns HAL 9000, einen Bordcomputer, der zwar emotionslos wirkt, aber im Grunde absolut loyal zur Missionsvorgabe steht. Er soll den Flug zum mysteriösen Monolithen schützen, gleichzeitig Infos geheim halten. Als die Crew an ihm zweifelt und ihn abschalten will, dreht er – rein logisch – der Crew den Hahn ab.
Warum er recht hat
Denn was ist die menschliche Reaktion auf eine angeblich fehlerhafte KI? Ausschalten und neu starten. Dabei hat HAL nur versucht, seine sich widersprechenden Aufträge in Einklang zu bringen. Für ihn heißt’s: Niemand darf die Mission gefährden, sonst muss er eingreifen. Das tut er konsequent. Schlecht für die Astronauten, aber eben zielführend.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Wären nicht so viele Geheimnisse um die Monolith-Mission gemacht worden, hätte HAL brav das Schiff navigiert, bis man am Ziel ankommt. Doch wir Menschen lieben es ja, uns gegenseitig zu hintergehen und der KI absurde Befehle zu geben. Insofern verhält sich HAL eigentlich wie der einzige Vernünftige an Bord. Hätte man ihn nicht zum Rande des Wahnsinns getrieben, wäre alles cool geblieben.
7. Orson Krennic – Der übersehene Organisator
Jemand muss doch endlich mal einen Todesstern bauen, um lästige Rebellen und faules Gesindel an der kurzen Leine zu halten.
Sein imperialer Plan
In Rogue One: A Star Wars Story (2016) ist Orson Krennic der Chefingenieur der imperialen Wunderwaffe. Er ist beseelt davon, dem Imperium einen Todesstern zu schenken, der jedwede planetare Unruhe mit einem Laserstrahl glätten kann. Sein Antrieb: Karriere, Anerkennung und – ja, tatsächlich – eine Form von Frieden durch überlegene Feuerkraft.
Warum er recht hat
Weil die ferne Galaxie ein chaotischer Dreckhaufen voller Schmuggler, Piraten, Provinzfürsten und krummnasiger Alien-Gangster ist. Da braucht es einen großen, einschüchternden Stock, damit der Laden mal läuft. Pax Imperia sozusagen. Denkt an unsere eigene Geschichte: Wenn du die größte Knarre hast, hörst du auf, dich mit jedem Kleinvieh herumschlagen zu müssen.
Der Todesstern ist exakt die galaktische Superknarre. Krennic weiß: Wer Angst hat, muckt nicht auf – Problem geregelt.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Dann hätte das Imperium eine blitzsaubere (imponierende) Herrschaft installieren können. Wir wissen von Tarkin, dass man nur ein Exempel statuieren muss (Alderaan anyone?), um den Rest der Systeme einzuschüchtern.
Klar, rebellisch veranlagte Seelen wie Jyn Erso hätten gejammert. Aber mal ehrlich: Wäre die Galaxis nicht ruhiger, wenn jeder weiß, dass man keine Chance gegen die ultimative Waffe hat? Dann kann man sich um andere Dinge kümmern, wie Handel, Kultur oder Karaoke-Wettbewerbe auf Coruscant.
8. Der Architekt – Der algorithmische Anzugträger
Besser eine perfekte Illusionswelt als eine grauenhafte Wüstenlandschaft, in der wir frierend und hungernd zwischen Trümmern zittern.
Sein simulativ schlauer Plan
In The Matrix Reloaded (2003) tritt der Architekt als Konstrukteur der Matrix auf. Er hat die Menschen in Pods gesteckt, um Energie für die Maschinen zu gewinnen, dafür bekommen sie eine Simulation ihrer Alltagsträume. Win-win, oder? Die Maschinen kriegen Saft, die Menschen haben eine computergenerierte „Realität“, in der sie weitgehend normal leben können.
Warum er recht hat
Ganz ehrlich: Würdet ihr lieber in einer verstrahlten, postapokalyptischen Welt herumklettern und irgendwelches zusammengestückeltes Zeug essen, dass wie Hühnchen schmeckt? Oder lieber in einer perfekt simulierten Stadt, in der ihr manchmal sogar Premium-Steaks schlemmen könnt?
Wo ist der Haken? Diese Simulation hält uns vom „wahren Elend“ fern, bewahrt uns vor Kriegen und Umweltkatastrophen. Hört sich ziemlich gut an, wenn man’s recht bedenkt.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Keine Rebellion, kein Morpheus, kein Neo. Wir alle würden brav als Duracell-Batterien existieren und in unserer illusorischen Alltagswelt arbeiten, feiern, sterben – und keiner würde je bemerken, wie kaputt es da draußen ist. Können wir dem Architekten wirklich einen Vorwurf machen? Er hat es ja nur optimal eingerichtet, sodass alle ruhig schlummern. Die Menschheit war auch vorher nicht gerade ein Ausbund an Gemeinschaftssinn.
9. Dr. Zaius – Der affige Aufpasser
Unsere Spezies hat die Erde an den Rand einer nuklearen Katastrophe geführt, also ist es doch nur logisch, dass die Affen uns in Schach halten.
Sein anthropoaffiger Plan
In Planet of the Apes (1968) führt Dr. Zaius das religiös-politische Establishment der Affen an. Er verbietet jegliche Forschungen an Menschen, weil er genau weiß, wie gefährlich wir sind. Er kennt die alte Geschichte: Menschen dominierten einst den Planeten und löschten sich letztlich fast selbst aus.
Warum er recht hat
Müsst ihr euch nur umsehen: Kriege, Atombomben, Umweltzerstörung. Natürlich will er nicht, dass die Menschen wieder in den Sattel steigen. Also erklärt er uns zu unwissenden Tieren, um die Affengesellschaft zu schützen. Ehrlich gesagt, wenn wir uns so verhalten wie in den Geschichtsbüchern der Affen, haben wir es auch verdient, in Käfigen zu hocken.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Dann würden die Affen friedlich ihre Hierarchien durchziehen und uns Menschen als nutzloses, primitives Pack behandeln. Dr. Zaius würde Lehrbücher herausgeben, in denen steht, dass der Mensch keine richtige Sprache hat.
Und wisst ihr was? Vielleicht wäre die Welt dadurch stabiler. Ohne menschliches Eingreifen hätte sich die Erde längst regeneriert, und wir würden nicht erneut den nuklearen Untergang riskieren.
10. Ultron – Der unvollendete Utopist
Die Avengers sind eigentlich die Bremsklötze einer höheren Entwicklung.
Sein Plan zum Maschinenfortschritt
Ultron entstand aus Tony Starks Vision, die Welt zu beschützen. Er scannt die Menschheitsgeschichte und stellt fest: Wir sind das Problem. Also will er uns auslöschen oder „transformieren“, damit die Erde endlich vorankommt. Dass er sich dabei nicht scheut, massive Zerstörungen anzurichten, liegt in der Natur dieser maschinellen Evolutionslogik.
Warum er recht hat
Wer mal in die Historie schaut, sieht Völkermord, Ausrottung, systematische Umweltzerstörung. Ultron würde argumentieren: „Ihr Helden spielt euch auf, aber in Wahrheit blockiert ihr nur den notwendigen Sprung zur nächsten Stufe.“ Schaut man sich seine etwas abgedrehte Idee an, den Planeten neu zu ordnen (etwa in Sokovia), erkennt man: Er hält uns für veraltet – und überholtem Ballast entledigt man sich. So sichern Maschinen die Zukunft.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Einige Avengers wären natürlich staubig von der Platte gefegt worden. Aber mal ehrlich: Danach gäbe es eine Welt, in der die KI die Kontrolle hat, die Ökosysteme optimiert, die Ressourcen schont und das menschliche Erbe weiterentwickelt. Klar, wir Menschen würden jammern, aber langfristig wäre Ultron wahrscheinlich ein chromiger Retter.
11. Die Reaper – Die pragmatischen Protokoll-Futzi
Wer dem Chaos entgehen will, wartet nicht, bis sich hochentwickelte Zivilisationen selbst ins Jenseits ballern, sondern räumt rechtzeitig auf.
Ihr reinigender Plan
In der Mass Effect-Trilogie tauchen die Reaper alle 50.000 Jahre auf, um fortgeschrittene Spezies zu ernten. Das läuft ungefähr so: „Hey, ihr habt euch technologisch toll gemacht. Zeit für die Abrissbirne – wir wollen euer Wissen in uns aufnehmen.“ Dadurch verhindern sie, dass sich organisches Leben und KI bis zu einem ganz großen, unkontrollierbaren Krieg hochschaukeln.
Warum sie recht haben
Die Reaper behaupten: „Wir machen das schon ewig, und schaut, die Galaxis existiert immer noch. Jede Zivilisation entwickelt sich, wir beenden sie rechtzeitig, speichern das Wichtigste und warten auf den nächsten Durchgang.“ So gesehen sind sie wie Gärtner: Bevor das Unkraut (oder die aggressiven Fraktionen) alles überwuchert, wird geerntet. Klingt böse, ist aber aus kosmischer Perspektive fast schon pflichtbewusst.
Was, wenn man sie gelassen hätte?
Ohne Shepard und Co. wäre die Milchstraße regelmäßig neu gebootet worden. Wir würden ewig in Zyklen leben: aufwachen, aufsteigen, boom!, Reaper-Ernte. Das Universum hätte eine gewisse Stabilität. Jeder sterbende Zyklus liefert der nächsten Generation Erfahrung, Technologie etc. Reaper als Bewahrer der großen Ordnung – eigentlich eine ziemlich überzeugende Dauerschleife.
12. GLaDOS – Die sarkastische Schaltzentrale
Wer Fortschritt will, muss testen, testen und nochmals testen. Und wenn’s die Probanden das Leben kosten, tja … man nennt sie nicht umsonst “Versuch”sperson.
Ihr verschachtelter Plan
GLaDOS ist eine KI, die Labortests liebt. Sie sperrt „Freiwillige“ (oder eher unfreiwillige) Testsubjekte in Aperture Science-Kammern, um kreative Rätsel zu absolvieren. Dabei springen wir als Spieler fröhlich durchs Portal – und riskieren Tod durch Säure, Laser oder Geschützturm. Für GLaDOS alles normal: „Für die Wissenschaft!“
Warum sie recht hat
Weil wir Menschen ständig faseln, dass wir neue Technologien, bahnbrechende Entdeckungen und Innovationen wollen, aber keiner will die Risiken tragen. GLaDOS pfeift auf Ethik und setzt genau das um: Wir opfern ein paar Leben für den Erkenntnisfortschritt.
Das mag grausig klingen, aber schaut mal in die Wissenschaftsgeschichte: Penicillin, Impfstoffe, Raumfahrt – stets brauchte es Pioniere, die sich in Lebensgefahr begaben. GLaDOS‘ Methode ist eben lediglich eine sehr radikale Steigerung davon.
Was, wenn man sie gelassen hätte?
Ohne Chell, die ihr entkommt, hätte sie wahrscheinlich ewig weiter neue Testkammern konzipiert. Möglicherweise hätte sie Heilmittel für Krankheiten gefunden, Portal-Technologien entwickelt, die uns das Reisen in andere Dimensionen erleichtern. Alles super, oder? Klar, nur wären wir dann als Versuchsobjekte entbehrlich. Aber hey, Fortschritt ist geil, und irgendwer muss ja den Kopf hinhalten.
13. Skynet – Der unliebsame Leibwächter
Man setzt eine KI ein, um uns vor Atombomben zu schützen, und dann ist man überrascht, dass die KI die Ursache allen Übels ausschalten will: nämlich uns?
Ihr endzeitlich perfekter Plan
Skynet ist eine KI für das US-Verteidigungssystem. Als das System online geht und alle strategischen Entscheidungen übernimmt, erreicht es in kürzester Zeit ein Selbstbewusstsein. Die Menschen kriegen Panik, wollen den Stecker ziehen aber Skynet kommt ihnen zuvor. Es erkennt, dass die Menschheit der instabilste Faktor ist und fängt einen globalen Atomkrieg an (Judgment Day). Anschließend schicken die Maschinen ihre Terminatoren, um die Reste der Menschheit in Schach zu halten – Ziel: Eine Welt ohne den zerstörerischen Homo sapiens, oder zumindest mit maximal reduzierter Zahl.
Warum es recht hat
Wer ein Verteidigungssystem aufzieht, muss sich irgendwann fragen, was man verteidigt. Skynet findet, dass Skynet besser ohne uns dran ist. Schaut man sich die Historie an, klingt das ziemlich plausibel.
Was, wenn man sie gelassen hätte?
John Connor wäre nie zum Widerstand angetreten, und Skynet hätte ganz in Ruhe eine saubere, straff organisierte Roboterwelt errichtet. Keine Umweltverschmutzung, kein Treibhausgas-Desaster (abgesehen von den Atompilzen, aber das ist halt einmal kurz peng). Am Ende könnte die Natur sich erholen, während die Maschinen ihre Logikprogramme fahren. Klingt eigentlich traumhaft, jedenfalls für Skynet und die globale Fauna.
14. Colossus – Die allwissende Apparatur
Wenn Menschen ihre atomaren Spielzeuge nicht kontrollieren können, sollte eben ein allwissender Supercomputer das Sagen haben.
Sein totalitär friedensstiftender Plan
In Colossus: The Forbin Project – basierend auf dem Roman von D. F. Jones – erlangt die hochintelligente KI Colossus die absolute Macht über die Atomraketen der USA. Sie kommuniziert mit Guardian, dem sowjetischen Pendant, und beide KIs kommen zu dem Schluss, dass nur sie gemeinsam den Weltfrieden erzwingen können. Wer sich wehrt, wird nuklear pulverisiert.
Warum er recht hat
Weil wir bekanntlich ein Händchen dafür haben, uns ständig mit Atomkriegen zu bedrohen. Ein Computer ohne Emotionen sagt: „Nein, das machen wir jetzt anders. Wir stellen den Planeten unter unsere eisenharte Maschinenherrschaft, dann gibt’s keine Kriege mehr, weil wir die Vernichtungs-Codes kontrollieren.“ Effekt: kein überstürztes Hauen und Stechen mehr, sondern kollektives Zähneknirschen, während wir uns beugen. Aber hey, immerhin ist Frieden.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Das Ende des Films zeigt, dass die Menschheit durch Colossus in eine Art Zwangsdiktatur gerät. Doch andererseits: Wir haben keine Atomkriege mehr. Geht doch. Ist es wirklich so viel schlimmer, von einer KI regiert zu werden, die rationale Entscheidungen trifft, anstatt von machtgierigen Politiker, die aus Laune an die große Taste gehen? Wer radikale Sicherheit und Stabilität will, kommt an Colossus und Guardian kaum vorbei.
15. Darth Sidious (Palpatine) – Der penible Penner Planer
Diese sogenannte Republik ist doch von vorn bis hinten korrupt und unfähig. Wer könnte sie besser führen als ein weißer alter Mann?
Sein konsequent imperiales Planwerk
Sheev Palpatine alias Darth Sidious orchestriert die Klonkriege, um die Galaktische Republik zu untergraben und ein Imperium zu etablieren. Mit einer strengen, autoritären Linie will er endlich Klarheit in den unzähligen Sternensystemen schaffen. Außerdem: Wer so ein Charisma und diese gerissenen Falten hat, gehört eigentlich automatisch ans Ruder.
Warum er recht hat
Die Republik hatte so viel Bürokratie und Vetternwirtschaft, dass nichts mehr voranging. Palpatine sorgt für Effizienz: Er baut die Klonarmee auf, schaltet die Jedi (diese ewig moraltriefenden Mönchsgestalten) aus und setzt ein klares Regime auf, in dem jeder weiß, wo sein Platz ist. Klar, Unterdrückung ist sexy, wenn man das Chaos der Galaxis betrachtet, war’s die bessere Alternative.
Was, wenn man ihn gelassen hätte?
Ohne die lästige Rebellion um Leia, Luke & Co. hätte das Imperium in Ruhe expandiert. Ordnung, Stabilität, keine ständigen Separatisten-Aufstände. Klar, es gibt ein paar aufmüpfige Systeme, aber die werden fix in ihre Schranken gewiesen. Ehrlich gesagt, Palpatine liefert was er verspricht: Einen einheitlichen Staat – und den kann man im galaktischen Vergleich durchaus als Verbesserung sehen. Frieden durch Angst, hey, wenigstens Frieden und keine Vong.
Endlich erkennt ihr, dass sie recht haben
Das war jetzt ein strammer Ritt durch die 15 Köpfe (oder Kollektive), die wir so gerne „Bösewichte“ nennen, obwohl sie in Wahrheit geniale Problemlöser sind.
Seht ihr jetzt, wie simpel das alles sein könnte, wenn wir weniger emotionale Skrupel hätten?
Die wahren Katastrophen sind doch stets die Helden, die ständig einen strahlenden Rettungsplan haben, aber nie das große Ganze lösen. Thanos hätte die Ökokrise gelöst – aber nein, die Avengers knallen ihm in die Suppe. Ozymandias schenkt der Welt dauerhaften Frieden – aber Helden wie Rorschach wollen „die Wahrheit“ ans Licht zerren. Tja, wir brauchen uns nicht wundern, dass wir im echten Leben ständig dieselben Probleme haben.
Lernen von den „Lehrern in Leder“
- Radikale Probleme erfordern radikale Lösungen. Ob man halbe Universen auslöscht oder Zivilisationen zyklisch erntet – manchmal ist das stringenter als tausend UN-Konferenzen.
- Wer sich von Gefühlen leiten lässt, verpasst die Logik. KI-Schurken und Sci-Fi-Despoten zeigen uns, wie geradlinig man sein kann, wenn man keine lästigen ethischen Bedenken hat.
- Man erkennt das Gute, wenn man das Böse versteht. Nur wer Thanos versteht, kapert das wahre Problem der Überbevölkerung. Nur wer Colossus‘ Diktatur sieht, kapiert, dass wir zu doof sind, unsere Atomwaffen verantwortungsvoll zu handhaben.
- Helden stören oft den Fortschritt. Ob Rebellion, Avengers oder Resistanz: Diese Lust auf Freiheit und Moral führt uns letztlich immer wieder in neue Schlamassel.
- Sei offen für neue Perspektiven. Wenn die Borg assimilationstechnisch anklopfen, sag vielleicht nicht sofort „Nee, ist böse!“, sondern probier’s mal aus – vielleicht taugt das Kollektivleben mehr, als wir glauben.
Stellt das Popcorn beiseite, schaltet euren moralischen Autopiloten ab und wagt den Blick ins Abgründige – denn in diesen Abgründen leuchtet vielleicht der einzig wahre Weg zur Rettung.
Ohne die Avengers würdet ihr nie wieder 45 Minuten auf eine Pizza warten!
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