Manchmal sind die größten Horrorgestalten der Popkultur das Produkt von Glück, Zufall – und ein bisschen Faulheit. Genau das ist der Fall bei Michael Myers, dem maskierten Monster aus Halloween. Denn, ja, der Grund, warum Michael Myers aussieht, als hätte er gerade eine besonders anstrengende Folge Star Trek gedreht, liegt daran, dass er tatsächlich das Gesicht von William Shatner trägt. Aber wie kam es dazu, dass Captain Kirk zum ultimativen Gesicht des Grauens wurde?
Der Ursprung der Legende: Ein Sparfuchs wird kreativ
Es war 1978, als John Carpenter beschloss, dass die Welt bereit war für einen neuen Horrorfilm, in dem ein stummer, grimmiger Killer die Bildfläche betritt und ein paar Teenager heimsucht. Doch das Budget war so knapp wie die Überlebenschancen eines „Redshirts“ in Star Trek. Als es an der Zeit war, eine ikonische Maske für den Schurken Michael Myers zu finden, schickte Carpenter seinen Produktionsdesigner Tommy Lee Wallace in den nächsten Billigladen, um irgendetwas Gruseliges aufzutreiben.
Wallace kam zurück mit einer Auswahl, darunter eine Clownsmaske und – tada! – eine alte Captain-Kirk-Maske. Diese Maske, basierend auf dem Gesicht von William Shatner, war eine billige Requisite aus der Star Trek-Ära, die ursprünglich für etwa zwei Dollar verkauft wurde. Wallace nahm das Shatner-Gesicht, bemalte es weiß, entfernte die Augenbrauen, schnitt die Augenlöcher größer und verpasste dem Ganzen ein unheimliches Makeover. Was dabei herauskam, war die markante, emotionslose Maske, die uns heute noch Gänsehaut verursacht.
William Shatner und die Horrormaske: Eine ungewollte Verwandlung
Der witzige Twist an der ganzen Sache? William Shatner hatte keine Ahnung, dass sein Gesicht zur Vorlage für einen der ikonischsten Mörder der Filmgeschichte wurde. Als er es Jahre später erfuhr, reagierte er mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite fand er es amüsant, dass seine „Todesmaske“ aus Star Trek nun das Gesicht von Michael Myers war, auf der anderen Seite war er vielleicht ein bisschen irritiert, dass sein entspanntes Grinsen in ein finsteres, emotionsloses Ungetüm verwandelt wurde. „Ich dachte, das wäre ein Scherz,“ erzählte er in einem Interview, als er die Geschichte zum ersten Mal hörte (Showbiz Cheat Sheet).
Wie Captain Kirk zum Horror wurde: Eine Anleitung
Warum also diese Maske? Die Antwort ist so einfach wie genial: Budgeteinsparungen. Die Produktion wollte keinen teuren Spezialeffekt, also schnappte man sich, was verfügbar war. Die Shatner-Maske war leicht zugänglich, bereits unheimlich genug, und nach ein paar Modifikationen hatte man den perfekten, gesichtslosen Killer geschaffen. Michael Myers‘ emotionsloses Auftreten, das Nichts in seinen Augen, diese schiere Unaufhaltsamkeit – all das wurde erst durch das weiße Shatner-Gesicht wirklich furchteinflößend.
Aber man könnte fast sagen, dass der eigentliche Horror darin besteht, dass William Shatners entspannte Jahre in Star Trek und die Faulheit der Requisiteure das ultimative Horrorgesicht erschaffen haben. Und hier kommt die bittere Ironie: Ein Mann, der eigentlich dafür bekannt ist, in der Galaxie nach neuen Welten zu suchen, wurde zum Gesicht des Grauens – und das alles, weil er seine Freizeit lieber entspannt verbrachte und eine Maske brauchte, um bei den Star Trek-Prosthetics nicht ständig verfügbar sein zu müssen (Redshirts Always Die).
Fazit: Die (un-)freiwillige Horrorikone
Michael Myers und William Shatner sind nun für immer verbunden, ob sie es wollen oder nicht. Was als Sparmaßnahme begann, ist zur Legende geworden. Der Schrecken in den Augen der Teenager von Haddonfield spiegelt sich in der lakonischen Mimik eines Weltraumkapitäns wider, und das, meine Freunde, ist die wahre Magie des Low-Budget-Kinos.
Also, wenn du das nächste Mal Halloween schaust und Michael Myers durch die Schatten wandern siehst, denk daran: Irgendwo in der Weite des Universums könnte Captain Kirk einfach einen weiteren Kampf gegen außerirdische Bedrohungen führen – oder er ist gerade dabei, in einem Billigladen wieder als Maske verkauft zu werden.
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